Sechs Länder in sechs Tagen
Lange bevor die Planung für die Motorradreise nach Georgien begann wurden die Tickets für das Metallica Konzert im Olympiastadion gekauft. Alles musste also in Berlin beginnen. Das Ziel war klar, die Etappen festgelegt, sechs Tage dafür eingeplant – alles lief wie geschmiert …
… auch das Konzert von Metallica – pünktlich zum Auftritt kam der Regen. Wir wurden nass, trockneten uns kurz unterm Dach um anschließend wieder in der Menge nass zu werden. Man kann Metallica live nicht auf den Sitzplätzen erleben, man muss einfach in die Masse. Außerdem war der Sound hinten nicht annähernd so gut wie unten auf den Stehplätzen – wer Metallica sehen will kann auf die Sitzplätze in den Rängen (oder man ist von Natur aus über zwei Meter groß), wer sie aber hören will muss stehen.
Konzert war schnell vorbei – unsere Odyssee durch Berlin leider nicht. Mit leeren Handys und einer groben Ahnung wohin haben wir nach zwei verwirrenden Taxifahrten und einem langen Fußmarsch unser Quartier schließlich gefunden. Entsprechend „früh“ am nächsten Morgen ging es dann für mich Richtung Tschechien – die Reise hatte somit offiziell begonnen.
Berlin – Batumi
Die nächsten sechs Tage waren klar definiert: Kilometer machen, so viele wie möglich. Die tschechischen, slowakischen und ungarischen Autobahnen wurden schnell überwunden und wir hielten Kurs auf angeblich eine der schönsten Strassen der Welt: Transfogarascher Hochstraße in Rumänien … ich habe lange gebraucht um mir den Namen zu merken und muss immer noch nachgucken wie man es richtig schreibt.
Wir hatten leider etwas Pech mit dem Wetter, es regnete leicht, die Strasse war nass und wir mussten stark aufpassen. In den Genuss der zahlreichen Serpentinen kamen wir also nicht wirklich. Das Panorama, das sich einem auf dem Weg nach oben anbietet, ist allerdings lohnenswert. Im Großen uns Ganzen muss ich aber sagen, dass ich persönlich manch anderen Pass in der Schweiz oder in Italien besser finde, als eine der schönsten Strassen der Welt würde ich den Pass nicht bezeichnen. Aber das ist mein eigener Eindruck, der vielleicht bedingt durch das Wetter entstanden ist. Das Bild der sich nach oben schlängelnden Strasse ist schon beeindruckend.
Nach dem Pass ging es weiter nach Bulgarien, wo wir eine Nacht verbrachten. Unser Plan sah Istanbul vor, doch nach vielen Unterhaltungen mit anderen Bikern wurde uns Istanbul vehement abgeraten, „zu heiß, zu viel Verkehr“ etc. Nach langem hin und her entschieden wir uns doch an unserem Plan festzuhalten und nach Istanbul zu fahren, zudem das Hostel direkt in der Stadt bereits gebucht und bezahlt war.
Bulgarische Autobahnen, ein etwas längerer Aufenthalt am Grenzübergang und schon waren wir im „Verkehrschaos“ der Metropole angekommen. So schrecklich fand ich allerdings den Verkehr in Istanbul gar nicht. Klar es ist viel los und alle fahren scheinbar ohne Ordnung, aber ich fühlte mich nie unkomfortabel und wir haben uns schnell an den starken Verkehr der Stadt angepasst – die Hupe ist wirklich ein sehr nützliches Bauteil am Motorrad. So konnten wir uns recht einfach durch die Staus durchschlängeln und waren im Nu am Hostel.
Parkmöglichkeiten in der Innenstadt von Istanbul sind auch für Motorräder ziemlich rar. Der Hostelbesitzer war aber so freundlich und hat für uns Abstellplätze genau vor dem Hostel organisiert. Beim Einchecken mussten wir feststellen, dass ich mich bei der Reservierung etwas vertan habe – wir waren einen Tag zu früh da. Unser geplantes Zimmer war also gar nicht frei. Zum Glück gab es aber ein anderes, in dem wir etwas eingeengt Platz fanden. Schnell umgezogen ging es in die Stadt, deswegen haben wir ja schließlich die Strapazen des hektischen Verkehrs auf uns genommen.
Am nächsten Morgen sind wir nach einer sehr kurzen Nacht Richtung Samsun aufgebrochen. Der starke Verkehr war noch nicht erwacht und wir konnten den kommenden Staus sowie dem Regen entfliehen. Jetzt durften wir die türkischen Autobahnen kennen lernen. Sie sind sehr gut ausgebaut und man kann viele Kilometer machen, dafür aber auch ziemlich unspannend. So vergingen die nächsten 1,5 Tage ziemlich unspektakulär und wir waren schnell an der Grenze zu Georgien.
Mit den Motorrädern können wir an den üblichen Warteschlangen zu den Grenzübergängen – die Kolonnen der LKWs sind hier schier unendlich – leicht umfahren und uns den strengen Blicken und Fragen der Grenzer widmen. Mit meiner scheinbar interessanten Kombination aus deutschem Reisepass, schweizerischem Führerschein und schweizerischem Fahrzeugausweis bin ich oft etwas länger dran. Diesmal wollten es die türkischen Zollbeamten auch etwas genauer wissen und schickten mich zum Röntgen – ich weiß nicht was sie in dem Motorrad finden wollten. Der „Röntgen-Meister“ sah mich auch nur irritiert an und bat mich mein ganzes Gepäck abzunehmen. Nach einigen Runden von einem nicht so freundlichen Zollbeamten zum nächsten, war ich so weit und durfte die Türkei verlassen.
Auf der georgischen Seite ging alles ziemlich schnell. Nach einigen Fragen was wir in Georgien denn alles vorhaben wurde uns noch kurz erklärt, dass die grüne Karte Georgien nicht abdeckt und wir eine gesonderte Versicherung für unsere Fahrzeuge abschließen müssen, und wir durften passieren. Wir waren also am Ziel! Schnell diese ominöse Versicherung abgeschlossen und auf nach Batumi. Die Biker aus Weißrussland und Russland warteten schon auf uns …
Andraldo 29/08/2019
Sehr coole Bilder:)
LG 29/08/2019
Hi! Na das war aber kurz gefasst! )))
dazu fällt mir eine Geschichte ein, wie ich meine Schulabschlussarbeit im Literatur Fach schrieb… Das Thema, was ich bekam, wurde von mir auf drei Seiten umrissen… wo es zumindest doppelt soviel Seiten sein sollten ))) die Unzufriedenheit meine Lehrerin konterte ich mit dem Sprichwort: – Kürze ist die Schwester des Talents ))) – doch nicht in diesem Fall -, meinte sie )))
Aber genug Kritik. Hauptsache du bist nicht genauso brutal beim Video schneiden 😉
Hast gut gemacht! Es kann nur noch interessanter werden! 🙂